Die Peking wird auf der Peters Werft restauriert

Die Viermastbark Peking im South Street Seaport Museum in New York © Melanie Kiel

Die Viermastbark Peking im South Street Seaport Museum in New York © Melanie Kiel

Die Rückkehr der Peking von New York nach Deutschland steht bald bevor. Die Ausschreibung zur Restaurierung von Rumpf und Rigg hat die Peters Werft aus Wewelsfleth gewonnen. Mitbewerber waren Blohm+Voss, die Emder Werft und Dock GmbH sowie die ARGE Elsflether Werft/Bremerhavener Dockgesellschaft. Bei der Ausschreibung wurden sowohl Preis als auch Konzept gewertet.

Joachim Kaiser, Mitglied des Vorstands der Stiftung Hamburg Maritim: „Wir sind mehr als froh, mit der Peters Werft einen hoch engagierten Partner für dieses ambitionierte Restaurierungsvorhaben gewonnen zu haben – und wir sind uns sicher: Das Deutsche Hafenmuseum wird ein wunderbares Schiff bekommen. Wir danken auch den Mitbewerbern, die trotz guter Konzepte nicht zum Zuge gekommen sind.“

Die Stiftung Hamburg Maritim als Eigentümerin der Peking hatte die Ausschreibungen koordiniert. Ziel der Stiftung Hamburg Maritim. ist es, Zeugnisse der maritimen Geschichte der Freien und Hansestadt Hamburg nicht nur zu konservieren, sondern funktionsfähig zu erhalten und einer breiten Öffentlichkeit zugängig zu machen. Die Restaurierungsarbeiten wurden ermöglicht durch eine Förderung der Bundesrepublik Deutschland/Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien in Höhe von bis zu 26 Mio. Euro.

Carsten Brosda, Senator der Behörde für Kultur und Medien: „Die Vergabeentscheidung zur Restaurierung der Peking ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem Deutschen Hafenmuseum. Mit dem Museum bekommt Hamburg einen Ort, an dem die Wirtschafts-, Technik- und Kulturgeschichte des Hafens in seinen globalen Zusammenhängen vermittelt und reflektiert wird. Wir freuen uns, dass in diesem Zusammenhang nun auch die Rückkehr eines weiteren schwimmenden Wahrzeichens in den Hamburger Hafen in Sicht ist. Wir danken der Stiftung Hamburg Maritim, dass sie sich der fachgerechten Restaurierung der Peking angenommen hat und damit erneut maßgeblich dazu beiträgt, ein bedeutendes Zeugnis des maritimen Erbes Hamburgs zu retten.“

Peking wird Teil des Deutschen Hafenmuseums in Hamburg

Nach Fertigstellung der Restaurierung geht die Peking ins Eigentum der Stiftung Historische Museen Hamburg (SHMH) über und wird Teil des Deutschen Hafenmuseums in Hamburg. Dessen Aufbau und die Peking -Restaurierung werden durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien mit 120 Millionen Euro gefördert.

Zur Geschichte der Peters Werft

Die Peters Werft wurde 1871 gegründet, damals wurden ausschließlich hölzerne Segelschiffe gebaut, darunter einige Lotsenschoner. Einer davon ist unter dem Namen ATALANTA heute noch in Fahrt. Später liefen in Wewelsfleth vorwiegend Küstenmotorschiffe („Kümos“) vom Stapel, über Jahrzehnte die Hauptbeschäftigung der Werft. Seit den 1970er Jahren baute die Werft containertragende Feeder-Schiffe und Mehrzweck-Schiffe. Als deren marktübliche Größe Anfang der 1980er Jahre auf den vorhandenen Slip-und Helgenanlagen nicht mehr herstellbar war, entstanden an der Stör zwei moderne Trockendocks. Die Abwanderung des Neubaugeschäfts nach Südostasien veranlasste die Werft einen Teil ihres Produktportfolios umzustellen. Die Werft steht heute für den Bau von Megayachten, Spezialfahrzeugen und komplexen Umbauten. Daneben ist der Reparaturbetrieb immer ein wichtiges Standbein geblieben.

Die umfangreiche Restaurierung der Peking wird die „Peters Werft GmbH“ voraussichtlich bis ins Jahr 2020 hinein beschäftigen. Erst einmal muss die Viermastbark heil über den Atlantik gebracht werden. Das Dockschiff COMBI DOCK III der Reederei „Combi Lift“ ist bereits auf dem Weg über den Pazifik und soll Anfang Juli in New York eintreffen. Nach vier Ladetagen und gehörigem Laschen der historischen Ladung sind ca. 12 Tage für die Rückreise nach Deutschland geplant. Festgemacht wird am Brunsbüttel Elbe Port, wo die Peking ausgedockt werden soll. Dieser Vorgang, der Schlepp elbaufwärts, durch das Stör-Sperrwerk bis nach Wewelsfleth, wird der spektakuläre Abschluss der Rückkehr.

Die PEKING

Die 1911 von Blohm + Voss in Hamburg erbaute Peking war einer der legendären Flying-P- Liner der Reederei Ferdinand Laeisz und ist unter deren Flagge 34-mal um das Kap Horn gesegelt. Seit 1932 war sie als stationäres Schulschiff mit Namen ARETHUSA im Medway an der englischen Ostküste als schwimmendes Internat in Betrieb und wurde 1975 nach New York verkauft.

 

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