Expedition Ocean Change Arved Fuchs

Elmar berichtet über Meeresmüll und Basstölpel © Kristian Reincke
Einen besseren Start kann man sich für eine Expeditionsreise nicht vorstellen: Spiegelglatte See, Sonnenschein und blauer Himmel umgeben Arved Fuchs und seine Crew als sie am 31.05. zu ihrer Expeditionsreise „Ocean Change“ aufbrechen. Der renommierte Polarforscher macht sich mit der Dagmar Aaen auf den Weg nach Grönland, unter anderem um Klimawandel und die Meeresvermüllung vor der grönländischen Küste mit einem Expertenteam näher zu untersuchen.
Ersten Stopp Helgoland: Expedition Ocean Change mit Arved Fuchs
Als ersten Stopp hat er die Insel Helgoland angelaufen. Hier informiert sich das Team am Alfred-Wegener-Institut Helmholtz Zentrum für Meeres- und Polarfoschung über das Ausmaß von Kunststoffmüll an den Stränden.
Im integrierten Schülerlabor lernen Schulklassen über den Zustand der Meere. „Es ist toll, wie viele Schulen sich für das wichtige Thema interessieren“, sagt Antje Wichels, die wissenschaftliche Koordinatorin des Schülerlabors.
Der Meeresmüll hat auch Auswirkungen auf Deutschlands einzige Basstölpelkolonie am Lummenfelsen. Vor allem durch die stetig wachsende Anzahl an Basstölpelbrutpaaren, wird ein schwerwiegendes Problem immer sichtbarer: „Die Tiere bringen Plastik von See als Nistmaterial in die Nester ein“, sagt Elmar Ballstaedt, der für den Verein Jordsand e.V. das Gebiet betreut. „In nicht wenigen Fällen verfangen sich die Tiere im Müll und verenden.“
Was man dagegen tun kann, ist die große Frage. Die Untersuchungen von ausgewählten Nestern zeigen, ein Abräumen des Plastiks ist, vor allem aus Sicherheits- und logistischen Gründen nicht praktikabel. „Wir nutzen die Erkenntnisse dieses Projektes aber um die Menschen zu sensibilisieren, nicht noch mehr Müll in die Meere einzutragen“, sagt Rebecca Störmer vom Verein Jordsand e.V.. Dabei ist auch das Interesse der Gemeinde Helgoland an dem Thema groß. Seit vielen Jahren bestehen ehrenamtliche Aktivitäten auf der Insel, die auf das wichtige Thema Meeresmüll aufmerksam machen sollen. Unter anderem gibt es öffentliche Müllcontainer an den Stränden und Aktionen gegen Einwegtragetaschen.
Fundamentales Umdenken notwendig
„In Zukunft sind wir, vor allem als Inselgemeinde daran interessiert, noch weitere nachhaltige Ideen umzusetzen“, sagt Tourismusdirektor Lars Johannson. Die Inselgäste sollen Helgoland mit dem Gefühl verlassen, auch von Zuhause aus etwas gegen den Meeresmüll zu unternehmen. All diesen Themen lauschen Arved Fuchs und sein Team gespannt. „Insbesondere die Nester der Bastölpelkolonie, fast ausschliesslich aus Plastikfetzten gebaut, zeigen, dass etwas grundlegend falsch läuft in unserem Umgang mit diesem Material und, dass hier ein fundamentales Umdenken stattfinden muss“ sagt Arved Fuchs.
