Verein Lübeck Cruise: Chancen aus dynamischem Kreuzfahrtmarkt für Travemünde nutzen

Azamara Journey in Travemünde © Melanie Kiel
Lübeck-Travemünde könnte vom weltweiten Kreuzfahrtboom profitieren. Voraussetzung dafür ist ein Terminal, an dem auch große Passagierschiffe anlegen können, ohne den Güterverkehr im Lübecker Hafen zu behindern.
Ein vom Verein Lübeck Cruise in Auftrag gegebenes Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass die Nordermole an der nördlichen Hafeneinfahrt der geeignetste Standort ist. Der Vereinsvorstand präsentierte jetzt die Ergebnisse der Analyse des Hamburger Beratungsunternehmens HPC Hamburg Port Consulting und warb in der Politik um Unterstützung für das Projekt.
„Wir haben uns darüber Gedanken gemacht, wie Kreuzfahrt in Travemünde moderat, umweltverträglich und eingebunden in ein bestehendes Tourismus-Konzept aussehen könnte. Unser Ziel ist es, die notwendige Infrastruktur durch private Investitionen zu finanzieren. Wir bringen unsere Vorschläge zur Weiterentwicklung des Tourismus- und insbesondere innovativen Verkehrskonzepts gern in die zuständigen Gremien der Stadt ein“, sagte Dr. Sebastian Jürgens, Vorsitzender von Lübeck Cruise. Der Verein hat auf Basis des HPC-Gutachtens sowie einer bereits 2013 im Auftrag der IHK zu Lübeck erstellten Machbarkeitsstudie einen „Impuls für die Entwicklung des Seebads Travemünde“ erarbeitet.
Nach Ansicht der Gutachter ist die Realisierung eines Terminals in Höhe Nordermole zu empfehlen. „Unser Vorschlag basiert auf Gesprächen mit Vertretern von Kreuzfahrtreedereien und Erkenntnissen zur Entwicklung der Schiffsgröße“, sagte HPC-Projektleiter Hartmut Beyer.
„Das Wachstum des Kreuzfahrtmarktes im Ostseeraum ist so dynamisch, dass eine stärkere Angebotspolitik in Lübeck ergänzend zum Angebot in Kiel positive Effekte für das gesamte Land Schleswig-Holstein haben würde“, betonte Lars Schöning, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Lübeck und geschäftsführendes Vorstandsmitglied von Lübeck Cruise. „Wir setzen auf innovative Verkehrs- und Mobilitätskonzepte sowie ein multifunktionales Terminal, dessen Funktion deutlich über die Nutzung als Anleger hinausgeht.“
Travemünde könnte vom Bau eines Kreuzfahrtterminals deutlich profitieren. „Es ist erforderlich, das Thema Kreuzfahrt für unsere Destination als Impulsgeber für Travemünde für die kommenden Jahre und Jahrzehnte im Zuge der geplanten Fortschreibung des Touristischen Entwicklungskonzepts abzuprüfen“, so Vereinsvorstand Christian Martin Lukas, Geschäftsführer der Lübeck und Travemünde Marketing GmbH (LTM).
Travemünde sei bereits jetzt gut an Autobahn, Schienennetz, den Flughafen Lübeck-Blankensee und über die Trave auch an die Lübecker Altstadt angebunden. Vom Anleger könnten die Touristen zu Fuß ins Zentrum von Travemünde gehen, zugleich würde es dort einen neuen Anziehungspunkt für „Sehleute“ geben. „Ein derartiges Konzept bietet immer die Chance, völlig neue Überlegungen in das ohnehin noch zu erstellende Verkehrskonzept miteinzubringen, zum Beispiel Elektro-Shuttle-Lösungen zu entwickeln und zusätzlich die Trave als Verkehrsweg einzubinden.“
Weitere Infos unter luebeck-cruise-ev.de
