Sicher auf den Weltmeeren reisen

Das Promenadendeck auf Deck 4 © Melanie Kiel / Komm auf Kreuzfahrt

Rettungsboote und Assembly Station auf dem Kreuzfahrtschiff © Komm auf Kreuzfahrt

Mehr als 300 Kreuzfahrtschiffe sind weltweit im Einsatz, von Ozeankreuzern bis zu Binnenschiffen, und der Trend für Reisen auf dem Wasser nimmt zu. Von 2007 bis 2017 hat sich die Zahl der deutschen Kreuzfahrturlauber fast verdreifacht. Allein 2,19 Millionen Passagiere waren es im vergangenen Jahr. Das beliebteste Fahrtgebiet waren die nordeuropäischen Meere mit 28,1 Prozent, gefolgt von Mittelmeer mit 25,7 Prozent der Buchungen und die Karibik mit 10,9 Prozent.

Sicherheitstrainings an Bord

Um die Reise so sicher wie möglich zu gestalten, werden die Schiffe ständig verbessert und die Reeder und Schiffsdesigner reagieren auf Vorfälle auch auf anderen Schiffen. Die gesamte Besatzung auf den Kreuzfahrern wird regelmäßig für alle Arten von hypothetischen Notfällen trainiert, vom Feuer im Maschinenraum bis zur Evakuierung nach einer Kollision. Notfalldrills sind während des Seetörns auch für die Passagiere obligatorisch, so dass jeder Urlauber weiß, wie Schwimmwesten angelegt werden, wo die Rettungsboote und Flöße sind und wie sie am schnellsten zum Sammelpunkt kommen.

Mit den Holzbooten, wie in alten Filmen, haben moderne Rettungsboote nichts mehr gemein. Sie sind nicht nur üblicherweise geschlossen und mit genug Wasser, Lebensmitteln und Medikamenten für etliche Tage ausgerüstet, sondern auch motorisiert, so dass keiner mehr rudern muss. Ist der Wellengang zu stark, um die Boote sicher ins Wasser zu lassen, werden stattdessen aufblasbare Rettungsinseln eingesetzt, die inzwischen ebenfalls zur Standardausrüstung bei Kreuzfahrtschiffen gehören. Bis zu 150 Menschen haben darauf Platz. Die Rettungsinseln sind durch Evakuierungsrutschen mit den Schiffen verbunden und die Passagiere gleiten durch einen Schlauch auf die Insel und werden zum Schluss automatisch gebremst.

Drohnen im Einsatz

Neu in der Rettung sind ferngesteuerte Drohnen, die zum Beispiel Schwimmhilfen gezielt ins Wasser fallen lassen können. Das System hat sich bereits in der Praxis bewährt, wenn Schwimmer in Not geraten sind und die Retter mehrere Minuten per Boot entfernt waren. Die Drohnen hingegen sind extrem schnell vor Ort. Drohnen sind auch in medizinischen Notfällen nützlich, falls der Schiffsarzt trotz erstklassig ausgerüstetem Bordhospital für einen Patienten zusätzliche Medikamente benötigt.

Auch Rescue Stars, die aussehen wie umgedrehte Regenschirme aus Stahlnetz, setzen sich allmählich durch. Sie können selbst bei starkem Wind und hohem Wellengang eingesetzt werden, um Schiffbrüchige aus dem Wasser zu holen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass eines dieser Systeme im Ernstfall zum Einsatz kommen muss, ist sehr gering, aber schließlich sollen Besatzung und Passagiere schon vor dem Auslaufen ein gutes Gefühl haben. Sich auf den Wellen auch in Sicherheit wiegen zu können ist einer der Aspekte, die zur Popularität der Kreuzfahrtschiffe beitragen – von all den vielen anderen Vorzügen ganz zu schweigen .

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