Übelkeit auf hoher See: Tipps gegen Seekrankheit auf der Kreuzfahrt

Kreuzfahrt bei stürmischer See © Jörn Rollfinke

Kreuzfahrt bei stürmischer See © Jörn Rollfinke

Das Risiko der Seekrankheit verunsichert viele, die zum ersten Mal eine Kreuzfahrt buchen wollen. Schließlich will niemand den Traumurlaub durch die Karibik oder das Mittelmeer krank in der Kabine verbringen. Mit einigen Tipps lässt sich die Seekrankheit allerdings gut vorbeugen und behandeln. Damit steht dem Urlaubsvergnügen auf hoher See nichts mehr im Weg.

Wodurch entsteht Seekrankheit?

Ähnlich wie andere Arten der Reisekrankheit, entsteht auch die Seekrankheit durch eine Fehlfunktion des Gleichgewichtssinns. Aufgrund der Bewegung des Schiffes werden dem Gehirn falsche Informationen gesendet. Der Körper glaubt, sich ständig in Bewegung zu befinden, obwohl man ruhig sitzt oder liegt. Das Gehirn kann die Fehlinformation nicht richtig einordnen. Was folgt, sind die typischen Symptome der Seekrankheit: Unwohlsein, Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit, die im schlimmsten Fall bis zum Erbrechen führt. Die große Mehrheit von Reisenden kann mit der Gleichgewichtsstörung gut umgehen und gewöhnt sich rasch an die neuen Eindrücke auf See. Etwa 5 bis 10 Prozent sind jedoch empfindlicher und haben verstärkt mit den Symptomen zu kämpfen. Kinder und schwangere Frauen sind die größte Risikogruppe. Männer sind allgemein weniger anfällig seekrank zu werden als ihre weibliche Begleitung.

Auf Deck 8, 9 und 10 liegen die Balkonkabinen. Dank der raumhohen Glastüren hat man einen nahezu freien Blick aufs Meer © Melanie Kiel

Auf Deck 8, 9 und 10 liegen die Balkonkabinen auf der Norwegian Jade. Dank der raumhohen Glastüren hat man einen nahezu freien Blick aufs Meer © Melanie Kiel

Risikovermeidung auf hoher See

Der Aufenthaltsort an Bord eines Kreuzfahrtschiffes trägt zur Vermeidung der Symptome stark bei. Die geringste Bewegung herrscht nahe dem Schiffsmittelpunkt. Fast alle Reiseveranstalter lassen die Buchung einer bestimmten Kabine zu. Nicht am Bug oder Heck, sondern mittig gelegen, auf einem der mittleren Decks – das ist die beste Kabinenwahl für Neulinge und Personen, die schon einmal mit Seekrankheit zu kämpfen hatten. Zusätzlich sind Außenkabinen mit Fenster oder Balkon Innenkabinen vorzuziehen. Der direkte Blick aufs Wasser hilft dem Gehirn, die gelieferten Informationen zu verarbeiten.

Auch die gewählte Reiseroute hat einen direkten Einfluss auf das Risiko der Seekrankheit. Eine Kreuzfahrt durch das ruhige Wasser der Karibik mit vielen Landgängen ist für den Körper sehr viel weniger anspruchsvoll als eine Überquerung des teilweise unruhigen Atlantiks mit zahlreichen aufeinanderfolgenden Seetagen ohne Landgang. Glaubt man anfällig für die Seekrankheit zu sein, sollte man an den ersten Tagen an Bord auf den Genuss von Alkohol verzichten. Ein gut gefüllter Magen hilft dem Gleichgewichtssinn, zu fettes Essen sollte aber vermieden werden. Seekrankheit ist kein Grund zum Schämen. Veranstalter von Kreuzfahrten wie AIDA und Norwegian Cruise Line sind auf erkrankte Patienten vorbereitet und geben an Bord gerne Tipps & Tricks zum richtigen Verhalten sowie medizinische Betreuung.

Die richtige Reiseapotheke für die Kreuzfahrt

Neben dem üblichen Inhalt einer Reiseapotheke wie Mittel gegen Durchfall, Sonnenbrand und kleine Wunden, sollte man vor einer Kreuzfahrt auch einige bewährte Mittel gegen Seekrankheit einpacken. Dazu gehören Reisetabletten, die Übelkeit vorbeugen. Den gleichen Wirkstoff gibt es auch in Form von Reisekaugummi.

Übrigens: Ein Sonnenstich hat oftmals ähnliche Symptome wie die Seekrankheit. Bei Zweifel sollte unbedingt der Schiffsarzt aufgesucht werden, um die richtige Behandlung sicherzustellen.

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